60 Sekunden Meditation im Klassenzimmer
Autorin: Clara Schaksmeier
Wir alle kennen sie, die Schulklingel, der Taktgeber für unseren Tag. Gleich mit dem ersten Gong heißt es: los geht’s! Eine Unterrichtseinheit jagt die nächste. In den Pausen schnell kopieren, aufs Klo oder kurz was essen. Die Kollegin hat noch eine Info zur Vertretungsstunde, ein Schüler hat eine Frage, kein Problem. Es klingelt wieder, weiter geht’s. Neue Stunde, neue Lerngruppe – so rast der Schultag an uns vorbei.
Unseren Schüler:innen geht es ganz genauso. Sie wechseln die Räume, die Fächer, die Lehrkraft – und das fast im Stundentakt. Auch in den Pausen ist selten Platz für Ruhe und Erholung. Vielleicht sind dann da noch Sorgen, die Aufregung vor einer Klassenarbeit oder den tollen Wochenendplänen macht sich bemerkbar – es ist immer was los.
Achtsamkeit kann hier Wunder bewirken. Um den Schüler:innen zu helfen, im Klassenzimmer anzukommen, nicht nur physisch, sondern auch mit dem Bewusstsein, reichen bereits 60 Sekunden aus. Studien belegen, dass Achtsamkeitsübungen viele positive Auswirkungen auf uns haben. Unter anderem reduzieren sie Stress, steigern das Wohlbefinden und verbessern die Aufmerksamkeit. Und bereits mit einer Minute kann man sehr viel erreichen.
Um die Klasse beim Implementierungsprozess der Achtsamkeitsübungen miteinzubeziehen, kannst du sie fragen, wann sie am liebsten zu Ruhe kommen möchten: Am Anfang, in der Mitte oder lieber zum Ende der Unterrichtseinheit. “Die ruhigen 60” sind jederzeit einsetzbar und können individuell ausgestaltet werden.
Für die Übung setzen wir uns gerade auf unseren Stuhl, schließen die Augen, atmen tief ein und aus. Dann beginnen wir, unseren Atem zu verfolgen. Wir werden zu Beobachter:innen. Alles darf da sein, Gedanken oder Gefühle werden nicht bewertet.
Hier findest du ein paar Inspirationen, wie du die Übung ausgestalten und anleiten kannst:
Body Scan
Wir spüren die Füße unter uns fest auf dem Boden stehen. Wir gehen mit unserem Bewusstsein die Beine hoch, fühlen den Po auf dem Stuhl sitzen, spüren die Kleidung auf unserer Haut, auf unserem Rücken, unseren Schultern, wir fühlen unsere Arme und Hände, unseren Hals, die Brust, den Bauch und final unser Gesicht und unseren Kopf, wie er von der Wirbelsäule getragen wird.
Atemübung und -beobachtung
Wir atmen tief ein, halten den Atem für 3-5 Sekunden an und atmen wieder aus, halten die Atemleere für 3-5 Sekunden und atmen wieder tief ein.
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Gefühle beobachten und wahrnehmen
Wie geht es dir heute? Wie fühlt sich dein Körper an? Was genau fühlst du und wo sitzt das Gefühl? Um die Meditation abzuschließen, atmen wir noch einmal tief ein und öffnen sanft unsere Augen.
Es gibt viele tolle Apps mit geleiteten Meditationen. Diese kannst du auch einfach laut abspielen, wenn du dich als Anleiter:in nicht ganz wohlfühlen solltest oder selbst mitmeditieren möchtest.
Nutze eine Meditations-App für die Anleitung
Durch die Mini-Meditation lernen die Schüler:innen, ihre Atmung zu verlangsamen, in ihrem Körper anzukommen und sich zu entspannen. Der Ausgestaltung sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Vielleicht möchte die Klasse sogar länger meditieren oder hat noch ganz andere Ideen, wie sie die 60 Sekunden nutzen möchte? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Viel Freude und Entspannung!